Die Ausstellung kann zu den Öffnungszeiten ohne Voranmeldung besichtigt werden. Der Eintritt ist frei.
In der Woche vom 08.08. bis 12.08.2023 bleibt die Ausstellung wegen Betriebsferien der Galerie geschlossen.
In seinen konzeptionellen analogen Fotografien untersucht der Berliner Fotograf und Architekt Andreas Beetz das Spannungsfeld zwischen der Architektur als uns umgebende gestaltete Umwelt und ihrem reziproken Einfluss auf unsere persönliche Erinnerung. Mit seiner Arbeit „Looking for Lyonel. Prismatische Kirchen“ erforscht er die Grenzen der Fotografie als Medium der Abbildung mit Hilfe der Technik der Multibelichtung auf analogem Film.
Inspiriert ist die Serie von Lyonel Feiningers kubistischen, expressionistischen Holzschnitten, Aquarellen und Ölgemälden dörflicher Kirchen im Umland von Weimar, die während seiner Zeit als Meister am Bauhaus und aus Erinnerungen an diese Zeit zum Teil noch lange danach entstanden. Berühmt wurde vor allem die Dorfkirche von Gelmeroda, deren markanten Turm Feininger in zahlreichen Bildern umsetzte. Daneben zeichnete, malte und druckte er aber auch viele weitere Kirchen des Weimarer Umlandes. Das Bauhaus-Manifest von 1919 trägt seine Kathedrale auf dem Titel, mit der Bauhaus-Direktor Walter Gropius „den neuen Bau der Zukunft“ versinnbildlicht sah. Für die Weimarer Bauhaus-Ausstellung von Juli bis Oktober 1923 fertigte Feininger einen Holzschnitt mit dem Titel Kirche, der als eine von 20 von den Bauhaus-Meistern zur Bewerbung der Ausstellung hergestellten Postkarten vertrieben wurde.
In seinen in der Ausstellung gezeigten Arbeiten vermittelt Andreas Beetz durch Farb- und Formüberlagerungen, die aus dem Einsatz von Mehrfachbelichtungen auf analogem Filmmaterial entstehen, gleichermaßen den Eindruck von Schwere und physischer Materialität wie auch optischer Transparenz und prismatischer Schwerelosigkeit. Dabei wird eine eindeutige fotografische Perspektive auf die gezeigten Bauten aufgelöst und stattdessen neben den mythisch kristallin im Zentrum der Bilder stehenden Kirchen auch deren unmittelbare Umgebung und landschaftlich-städtebauliche Situation ins Bild gerückt.
Das Licht entwickelt sich auf den Aufnahmen von Andreas Beetz zu Farbfeldern und nimmt an kubistische Malereien erinnernde Qualität an. Die vorhandenen baulichen Strukturen werden zu glatten Oberflächen, einzelne, bislang eher beiläufige Details gleichzeitig hervorgehoben und die fotografische Perspektive scheinbar außer Kraft gesetzt. Einzige Konstante dieser beständig wechselnden Blicke scheinen die Turmwerke, deren sie umgebender Lichtkranz – ein Ergebnis der vielfachen Belichtung – den spirituell-geistigen Gehalt der abgebildeten Kirchen in ihrem dörflichen Kontext nur zu bestärken scheint.
Mittwoch, 19. Juli 2023, 19 00 Uhr
Ausstellungseröffnung mit Andreas Beetz
Begrüßung: Michael Kraus, M BOOKS
Einführung: Renate Böttcher
Freitag, 18. August 2023, 19 00 Uhr
Ausstellungsrundgang und Galeriegespräch
im Rahmen der Bauhaus-Festwoche
Andreas Beetz ist Architekt und Fotograf. Nach einem Studium der Architektur an der Bauhaus-Universität Weimar ist er seit 2006 freiberuflich in Berlin tätig. Schwerpunkt der Arbeit als Architekt ist die temporäre Architektur. Parallel arbeitet er im Bereich fotografischer Dokumentationen sowie der Reportage- und Architekturfotografie.
Seine freien Arbeiten nutzen vorrangig analoge Techniken der Fotografie.
»Looking for Lyonel. Prismatische Kirchen«, Fotografien von Andreas Beetz
20.07.2023 – 26.08.2023
Öffnungszeiten
Di – Sa
12 – 18 Uhr
Die Ausstellung kann zu den Öffnungszeiten ohne Voranmeldung besichtigt werden. Der Eintritt ist frei.
In der Woche vom 08.08. bis 12.08.2023 bleibt die Ausstellung wegen Betriebsferien der Galerie geschlossen.
In seinen konzeptionellen analogen Fotografien untersucht der Berliner Fotograf und Architekt Andreas Beetz das Spannungsfeld zwischen der Architektur als uns umgebende gestaltete Umwelt und ihrem reziproken Einfluss auf unsere persönliche Erinnerung. Mit seiner Arbeit „Looking for Lyonel. Prismatische Kirchen“ erforscht er die Grenzen der Fotografie als Medium der Abbildung mit Hilfe der Technik der Multibelichtung auf analogem Film.
Inspiriert ist die Serie von Lyonel Feiningers kubistischen, expressionistischen Holzschnitten, Aquarellen und Ölgemälden dörflicher Kirchen im Umland von Weimar, die während seiner Zeit als Meister am Bauhaus und aus Erinnerungen an diese Zeit zum Teil noch lange danach entstanden. Berühmt wurde vor allem die Dorfkirche von Gelmeroda, deren markanten Turm Feininger in zahlreichen Bildern umsetzte. Daneben zeichnete, malte und druckte er aber auch viele weitere Kirchen des Weimarer Umlandes. Das Bauhaus-Manifest von 1919 trägt seine Kathedrale auf dem Titel, mit der Bauhaus-Direktor Walter Gropius „den neuen Bau der Zukunft“ versinnbildlicht sah. Für die Weimarer Bauhaus-Ausstellung von Juli bis Oktober 1923 fertigte Feininger einen Holzschnitt mit dem Titel Kirche, der als eine von 20 von den Bauhaus-Meistern zur Bewerbung der Ausstellung hergestellten Postkarten vertrieben wurde.
In seinen in der Ausstellung gezeigten Arbeiten vermittelt Andreas Beetz durch Farb- und Formüberlagerungen, die aus dem Einsatz von Mehrfachbelichtungen auf analogem Filmmaterial entstehen, gleichermaßen den Eindruck von Schwere und physischer Materialität wie auch optischer Transparenz und prismatischer Schwerelosigkeit. Dabei wird eine eindeutige fotografische Perspektive auf die gezeigten Bauten aufgelöst und stattdessen neben den mythisch kristallin im Zentrum der Bilder stehenden Kirchen auch deren unmittelbare Umgebung und landschaftlich-städtebauliche Situation ins Bild gerückt.
Das Licht entwickelt sich auf den Aufnahmen von Andreas Beetz zu Farbfeldern und nimmt an kubistische Malereien erinnernde Qualität an. Die vorhandenen baulichen Strukturen werden zu glatten Oberflächen, einzelne, bislang eher beiläufige Details gleichzeitig hervorgehoben und die fotografische Perspektive scheinbar außer Kraft gesetzt. Einzige Konstante dieser beständig wechselnden Blicke scheinen die Turmwerke, deren sie umgebender Lichtkranz – ein Ergebnis der vielfachen Belichtung – den spirituell-geistigen Gehalt der abgebildeten Kirchen in ihrem dörflichen Kontext nur zu bestärken scheint.
Mittwoch, 19. Juli 2023, 19 00 Uhr
Ausstellungseröffnung mit Andreas Beetz
Begrüßung: Michael Kraus, M BOOKS
Einführung: Renate Böttcher
Freitag, 18. August 2023, 19 00 Uhr
Ausstellungsrundgang und Galeriegespräch
im Rahmen der Bauhaus-Festwoche
Andreas Beetz ist Architekt und Fotograf. Nach einem Studium der Architektur an der Bauhaus-Universität Weimar ist er seit 2006 freiberuflich in Berlin tätig. Schwerpunkt der Arbeit als Architekt ist die temporäre Architektur. Parallel arbeitet er im Bereich fotografischer Dokumentationen sowie der Reportage- und Architekturfotografie.
Seine freien Arbeiten nutzen vorrangig analoge Techniken der Fotografie.