CIAM Archipelago. The Letters by Helena Syrkus

„In diesen schwierigen Zeiten ist das Beste, was wir haben, ein Netzwerk von Freunden, die über diesen wackeligen Planeten verstreut sind“, schrieb Walter Gropius in den Nachkriegsjahren an die Architektin Helena Syrkus (1900–1982). Sie war als Mitbegründerin der Künstler*innen- und Architekt*innen-Gruppe „Praesens“ eine der wegweisenden Figuren der polnischen Moderne und stand als stellvertretende Vorsitzende im Zentrum des internationalen Architektenkongresses CIAM (Congrès Internationaux d’Architecture Moderne).

Das Buch spiegelt die umfangreiche, weltweit zusammengetragene Korrespondenz Helena Syrkus’ mit ihren engsten Weggefährt*innen der internationalen Bewegung des Modernismus. CIAM Archipel. Die Briefe von Helena Syrkus erlaubt einen Blick auf die Charaktere hinter den Namen der Architekturgeschichte, deren Netzwerk und dessen Bedingungen. Die hier zu lesenden Briefe sind Zeugnisse einer weltpolitisch so komplexen Zeit, wie sie sich mit dem Antisemitismus der 1930er Jahre, der Tragödie des Zweiten Weltkrieges, dem Entstehen des Sozialismus und dem Beginn des Kalten Krieges bis in die 1980er Jahre darstellt.

In diesen in fünf Sprachen verfassten Briefen geht es um das Entwickeln und Verteidigen einer gesellschaftspolitischen, transnationalen Utopie, die sich in Architektur manifestiert. Es geht um die Grundbedingungen künstlerischer Arbeit und um den Zugang zu einer liberalen Wissenslandschaft. Es geht auch um die Flucht vor Krieg und Repression und um politische Strukturen, unter denen Hilfe möglich ist oder behindert wird.

CIAM Archipel. Die Briefe von Helena Syrkus gibt Einblick in die weltweite Ideengeschichte der Moderne und eröffnet eine Perspektive auf die vielen unbekannten, jedoch nicht weniger wichtigen Avantgardist*innen ihrer Zeit.

“In these troublesome times the best we have is the net of friendships going around this trembling ball,” Walter Gropius wrote to the architect Helena Syrkus (1900-1982) in the post-war years. As co-founder of the artists’ and architects’ group “Praesens”, she was one of the pioneering figures of Polish modernism and, as vice-chairwoman, was at the centre of the international architects’ congress CIAM (Congrès Internationaux d’Architecture Moderne).

The book reflects Helena Syrkus’ extensive correspondence with her closest companions in the international modernist movement, which has been compiled worldwide. CIAM Archipelago. The Letters of Helena Syrkus allows a look at the characters behind the names of architectural history, their network and its conditions. The letters to be read here are testimonies to a time as complex in world politics as the anti-Semitism of the 1930s, the tragedy of the Second World War, the emergence of socialism and the beginning of the Cold War up to the 1980s.

Written in five languages, these letters are about developing and defending a socio-political, transnational utopia that manifests itself in architecture. It is about the basic conditions of artistic work and access to a liberal knowledge landscape. It is also about fleeing war and repression and about political structures under which help is possible or obstructed.

CIAM Archipelago. The Letters of Helena Syrkus provides insight into the worldwide history of ideas of modernism and opens up a perspective on the many unknown, but no less important avant-gardists of their time.