Der ehemalige Sowjetische Pavillon in Leipzig wurde 1924 als Messehalle für Werkzeugmaschinen errichtet und anfangs auch für Sportveranstaltungen genutzt. In der DDR diente er nach umfangreichen Umgestaltungsmaßnahmen als Ausstellungspavillon der UdSSR, stand später nahezu zwanzig Jahre lang leer und wird nach aufwendigen Umbauten seit 2019 vom Stadtarchiv Leipzig genutzt.
Sowjetischer Pavillon. Substanz oder Erscheinung skizziert die facettenreiche Geschichte dieses beeindruckenden Gebäudes. Dabei veranschaulichen vergleichende zeichnerische Darstellungen, zeitgenössische Fotografien sowie vertiefende Texte und Interviews die gestalterischen Wandlungen. Sie führten bisweilen zu ideologisch aufgeladenen Wahrnehmungen dieses Bauwerks im Kontext der jeweiligen Gesellschaftssysteme.
So wird deutlich, dass neben Fragen des Denkmalschutzes und baukünstlerischen Wertes auch der zeitgeschichtlich-symbolische Zeugniswert des markanten Erscheinungsbildes bei der Sanierung wichtig war, ein Aspekt, der beim Umgang mit Bauten der sozialistischen Ära immer mehr an Bedeutung gewinnt.